Digitalisierung im Unterricht – BYOD – Bring Your Own Device
Die heutige Arbeitswelt ist ohne Digitalisierung nicht mehr vorstellbar. Die Neuen Medien spielen in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle und haben selbstverständlich auch in unserer Schule Einzug gehalten. Zeitgemäßer Unterricht nutzt vielfältige Medien um sinnvolles Lernen zu ermöglichen. Nach wie vor haben Schulbuch, Arbeitsheft und handschriftliche Aufzeichnungen ihre Berechtigung. Wir legen darauf wert, dass unsere Schülerinnen und Schüler auf traditionelle Weise arbeiten können. Die traditionellen Medien werden am Gymnasium Ohmoor ergänzt durch den Einsatz der neuen, der digitalen Medien. Nach einer umfangreichen 3-jährigen Erprobungsphase setzen wir an unserer Schule in den Jahrgängen 8 – 12 in allen Fächern auf „BYOD – Bring Your Own Device“: Alle Schülerinnen und Schüler ab dem 8. Jahrgang nutzen ihre eigenen Endgeräte im Unterricht. Über den Einsatz von Smartphones, Laptops oder auch Tabletts entscheidet die jeweilige Lehrkraft. Wir haben uns entschieden, in den Jahrgängen 5, 6 und 7 den Unterricht ohne eigene digitale Endgeräte zu gestalten. Das hat vor allem pädagogische aber auch rechtliche Gründe. Mit Eintritt in die 8. Klasse müssen alle Schülerinnen und Schüler dann ihre Geräte genau wie das Schulbuch nach Vorgabe der Lehrkräfte mitbringen und im Unterricht nutzen.
Der Einsatz der Neuen Medien im Unterricht hat eine andere Unterrichtsgestaltung zur Folge: Die gestellten Arbeitsaufträge werden vielfältiger. Die Schülerinnen und Schüler können selbständiger und individueller die von den Lehrkräften erteilten Arbeitsaufträge bearbeiten. Durch das Internet mit seinen umfangreichen Informationsangebot steigt aber auch die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler, die eigene Lernumgebung sinnvoll zu gestalten: Welche Website gibt mir einen guten Überblick, wo kann ich differenzierte Informationen gewinnen, wie helfen mir Animationen und Filme beim Lernen, welche Apps nutze ich zur Erledigung meiner Aufgaben. Schon ab der 5. Klasse werden unsere Schülerinnen und Schüler mit gut durchdachten Unterrichtseinheiten rund um den PC and die Neuen Medien herangeführt: Sie lernen für den Unterricht wichtige digitale Tools kennen, die verantwortliche Nutzung des Internets und werden mit schülergerechter Informatik an das Programmieren herangeführt. Wir erachten es als äußerst wichtig, dass Schülerinnen und Schüler frühzeitig ihre eigenen Smartphones, Tabletts oder Laptops als Arbeitsgeräte kennen und nutzen lernen. Die Zeit mit den Geräten wird dann nicht mehr nur zum Chatten oder Spielen genutzt, sondern zum produktiven Lernen.
Auch die Unterrichtsdokumentation spielt durch die Nutzung von Ordnungs- und Verwaltungssystemen wie iServ oder Lernmanagementsystemen wie MOODLE eine immer größere Rolle. Am Gymnasium Ohmoor nutzen wir iServ zur Kommunikation und als Arbeitsplattform. Auf iServ werden Arbeitsaufträge digital abgelegt, dann die fertigen Aufgaben von Schülerinnen und Schüler hochgeladen oder per Email an die Lehrkräfte versendet. Wichtige Informationen zum Schulalltag werden dort per Email auch mit den Eltern kommuniziert. Der Vertretungsplan und die Termine aller Klassenarbeiten werden für die Schulgemeinschaft in einem umfassenden Kalender veröffentlicht. Das integrierte Chatsystem hilft uns gerade auch in Zeiten mit Distanzunterricht den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern zu halten. Mit dem Hamburg weiten genutzten Lernmagementsystem (lms.lernen) MOODLE planen die Lehrkräfte Unterrichtseinheiten, erstellen Materialien, nutzen Feedbacktools und dokumentieren und bewerten die erbrachten Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Mit dem Video-Kommunikations-System BigBlueButton kommunizieren wir inzwischen routinemäßig sowohl in iServ als auch in MOODLE.
Damit der vielfältige Datenverkehr auch während der Präsenszeit funktioniert, steht in allen Räumen WLAN zur Verfügung. Die Unterrichtsräume sind mit interaktiven Beamern inklusive Whiteboard ausgestattet. Zusätzlich stehen vor allem für unteren Klassenstufen 5 – 7 voll ausgestatte Computerräume mit traditionellen PCs zur Verfügung. Wir nutzen ebenso Laptopwagen, die auf die verschiedenen Gebäude aufgeteilt und ausleihbar sind.
Unsere Lehrkräfte nehmen regelmäßig an schulinternen und außerschulischen Fortbildungen zum Thema Digitalität im Unterricht teil. Wir nutzen dabei sowohl das Know-how aus den eigenen Reihen, als auch außerschulische Unterstützer wie die Heinrich-Hertz-Stiftung, die Körber-Stiftung, die Otto-Group und unser Landesinstituts, aus dem uns z.B. das Fachreferat Medienpädagogik mit Fortbildung begleitet.
Wir sind davon überzeugt, dass wir an unserem Gymnasium durch die Einbindung digitaler Endgeräte in den Unterricht und die Gestaltung und Durchführung von Unterricht mit Hilfe von digitalen Tools einem modernen Bildungsauftrag voll gerecht werden. Dabei verlieren wir kulturelle Grundfertigkeiten und die Nutzung analoger Medien nicht aus den Augen. In einer sich im stetigen Wandel befindlichen Gesellschaft können wir somit das Lernen und Arbeiten umfassender ermöglichen und legen gleichzeitig den Grundstein für die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten einer digital geprägten Zukunft.
Steffen Einfeldt, Beauftragter Neue Medien.