Austausch mit dem Lycée Les Bourdonnières in Nantes
Ein Bericht von Emilia und Maja, Jg. 9
Zwischen Google Translate und Gastfreundschaft
Nachdem die französische Austauschgruppe in Januar 2025 hier in Hamburg zu Gast war, ging es für uns, 17 Schülerinnen und Schüler der 9.Klassen, vom 26.03. bis zum 02.04. nach Nantes. Los ging es um 4:15 Uhr am Hamburger Flughafen. Verschlafen oder todmüde, je nach dem, wurden wir dort von Frau Agethen und Frau Schwer mit guter Laune begrüßt. Angekommen in Nantes erwartete uns direkt der erste Kulturschock: Wir fanden heraus, dass die Franzosen eine außergewöhnliche Vorliebe für Senf hatten. Nicht nur im Sandwich im Flieger, sondern auch gleich bei unserem ersten Essen in der Kantine wurde an Senf nicht gespart. Dadurch, dass wir die Franzosen bereits kannten, breitete sich direkt eine gute Stimmung aus, woraufhin wir beschlossen, nach dem Rundgang durch die Schule, alle gemeinsam in die Stadt zu fahren. Dadurch hatten wir die Möglichkeit, uns direkt einen ersten Eindruck von Nantes schöner Innenstadt zu machen, bevor es abends ans Kennenlernen der Gastfamilien ging. Wir alle wurden herzlich aufgenommen und fühlten uns direkt wohl, nur die Bisous (Küsschen auf die Wange zur Begrüßung) genauso wie die ein wenig arroganten Katzen waren uns etwas suspekt.
Donnerstag erwartete uns sofort das erste unserer Highlights der Woche: ein Ausflug nach Pornic und Saint Nazaire mit dem schuleigenen Reisebus. Schon in den ersten Tagen merkten wir, dass wir mehr verstehen als anfangs gedacht. Den Freitag beendeten wir mit einem gemeinsamen Essen in einer echten, französischen Crêperie. Mit ein paar Zweifeln trotz Vorfreude starteten wir anschließend ins Wochenende. Hierfür hatten die Gastfamilien spannende Aktivitäten geplant. Für viele von uns ging es nochmal ans Meer, in die Stadt oder zum Lasertagspielen. Auch den Karneval und die Kirmes haben viele von uns besucht. Das Konfetti, das wir übrigens immer noch an den unerwartetsten Orten finden, erinnert uns noch heute an dieses Ereignis. Zusätzlich haben wir uns selbständig als Austauschgruppe getroffen und so viele gemeinsame, französische Erinnerungen geschaffen. Das Wochenende war also ein voller Erfolg – genauso voll, wie die Straßenbahnen rund um die Uhr. Die darauffolgenden Vormittage verbrachten wir in der Schule, welche dem Ohmoor verblüffend ähnlich ist. Ein wesentlicher Unterschied jedoch ist, dass das französische Lycée lediglich Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Klasse unterrichtet. Die Nachmittage verbrachten wir mit abwechslungsreichen Ausflügen mit und ohne die französische Austauschgruppe, wie zum Beispiel zu den Machines de l’île , welche manchen von euch aus dem Französischbuch bestimmt bekannt vorkommen müssten. Besonders der Lidelbesuch hat uns sehr bereichert, da wir die Chance hatten, mal wieder Gemüse zu kaufen. Die Franzosen haben es nämlich eher mit Ziegenkäse, also Vorsicht: Stehen kleine Kekse auf dem Tisch, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dies keine Butterkekse sind. Mit Mittwochmorgen realisierten wir, wie schnell die Woche doch zu Ende ging. Mit unzähligen Erinnerungen und einer Mischung aus Vorfreude auf Zuhause und dem Wissen, dass wir Nantes vermissen werden, ging es für uns ins Flugzeug zurück.
Alles in allem war der Austausch eine lustige und bereichernde Erfahrung, welche zudem unsere Französischkenntnisse verbesserte und einen interessanten Einblick in die französische Kultur bot.
Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal an Frau Agethen und Fau Schwer für Ihr großes Engagement!
Fotos: B. Schwer