Schulsanitätsdienst – Erste Hilfe an der Schule

Unsere Schulsanitäter*innen sorgen mit großem Engagement dafür, dass bei gesundheitlichen Problemen im Schulalltag und bei Schulveranstaltungen schnell und professionell Erste Hilfe geleistet wird. Sie wurden dafür von qualifizierten Fachkräften des ASB ausgebildet und besuchen regelmäßig Fortbildungen. Was unsere „Sanis“ besonders auszeichnet ist nicht nur ihr Fachwissen, sondern ihr Mut und Mitgefühl. Sie zeigen, dass man in jungen Jahren bereits Verantwortung übernehmen und für andere da sein kann. Wer mitmacht, tut etwas Sinnvolles – für andere und für sich selbst.

 

Organspende kann Leben retten 

Organspende: Und ich?
Wusstest du eigentlich, dass du in Deutschland bereits ab 14 Jahren einer Organspende widersprechen und ab 16 Jahren zustimmen kannst? Was heißt eigentlich „Entscheidungslösung“? Kann eine Niere gespendet werden? Wie läuft eine Organspende ab?
Wir haben uns im Rahmen des Schulsanitätsdienstes mit diesem wichtigen und spannenden Thema auseinander gesetzt. Wir möchten dich ermuntern dies auch zu tun, um eine überlegte Entscheidung treffen zu können und diese richtig zu dokumentieren. 

Welche Organe kann man nach dem Tod spenden?
Grundsätzlich können Herz, Lunge, Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm sowie manche Gewebe (z. B. Herzklappen, Haut) nach dem Tod gespendet werden. Sogenannte Lebendspenden sind bei Niere und Leber (und Lunge) möglich. Es gibt keine Altersgrenze bis zu der man Organspender*in sein kann und nur wenige andere Beschränkungen (eine akute Krebserkrankung, HIV-positive Menschen). Entscheidend ist einzig die Eignung, also der Zustand, der Organe. Ob ein Organ transplantiert wird, ist immer eine Einzelfallentscheidung!
In Deutschland stehen ca. 8.500 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende, die meisten davon warten auf eine Spenderniere. Im Jahr 2022 gab es in Deutschland etwa 900 Organspender*innen. Obwohl bei einer Zustimmung häufig mehrere Organe entnommen werden können, gibt es also ein großes Ungleichgewicht zwischen Wartenden und Organspender*innen. So variiert die Wartezeit je nach benötigtem Organ stark. Dialysepatient*innen zum Beispiel warten oft über drei Jahre auf eine Spenderniere und es versterben auch Patient*innen, bevor ein geeignetes Spenderorgan für sie gefunden werden kann.

Wie läuft eine Organspende eigentlich ab?
Der Ablauf einer Organspende ist komplex und streng geregelt. Als erstes muss zweifelsfrei der Hirntod festgestellt werden und die Zustimmung zur Organspende vorliegen. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation koordiniert dann alle nötigen medizinischen Untersuchungen und meldet die Daten an die Stiftung Eurotransplant. Eurotransplant vermittelt länderübergreifend über Wartelisten den Austausch von Spenderorganen an die geeigneten Empfänger. Erst danach werden die freigegebenen und geeigneten Organe entnommen, schnell zu den Empfängern transportiert und umgehend transplantiert. Im Anschluss können die Angehörigen den Verstorbenen in gewünschter Weise bestatten.

Was heißt eigentlich Entscheidungslösung?
In Deutschland gilt zur Zeit die sogenannte „Entscheidungslösung“, d. h. transplantierbare Organe dürfen nur dann entnommen werden, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten zugestimmt hat. Bei Auslandsaufenthalten gilt übrigens die Regelung des jeweiligen Landes. Um den Bürger*innen bei ihrer Entscheidung zu helfen, bekommen alle ab einem Alter von 16 Jahren regelmäßig von ihrer Krankenkasse Informationen zum Thema Organspende zugesendet und werden damit aufgefordert, ihre Entscheidung zu treffen. Wenn du deine Entscheidung getroffen hast, ist es wichtig diese zu dokumentieren. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, u. a. den Organspende-Ausweis, das Organspende-Register und die Patientenverfügung. Auf vielen Handys kann man außerdem einen Notfallpass anlegen. Organspendeausweise liegen an vielen Stellen aus, z. B. bei Ärzten und in Apotheken. Man bekommt sie auch bei der eigenen Krankenkasse. Das Organspende-Register ist online unter https://organspende-register.de erreichbar.
Mit der Dokumentation entlastet man sich und die eigenen Angehörigen. Man kann sicher sein, dass der eigene Wille im Todesfall bekannt ist und umgesetzt wird. Wenn man keine Entscheidung dokumentiert, müssen letztlich die Angehörigen oder andere nahestehende Personen diese schwerwiegende Entscheidung treffen.

Wir hoffen, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat, eine informierte Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren. Weitere Informationen findest du unter organspende-info.de (BZgA).

 

Text und Foto: N. Becker