Die Theaterkurse S4 gehen online
Trotz der Pandemie haben sich die Theaterkurse am Gymnasium Ohmoor entschieden, ihre theatralen Ergebnisse zumindest in Audiofassungen auf der eigenen Homepage zu präsentieren. Denn ästhetisch und kreativ zu arbeiten ließ sich auch in Coronazeiten ermöglichen und wurde teilweise durch den Lockdown sogar inspiriert.
Der Theaterkurs des Kulturprofils „Lebendige Kultur“ unter der Leitung von Frau Julia von Sulecki entwickelte rund um unsere Sinne ein Stück mit dem Titel „Zwei Gesichter. Das Gefühl der Zeitverschwendung und das des Erfolges zugleich.“ Das zentrale Thema des Stückes ist die Frau und ihre fünf Sinne: Schmecken, sehen, fühlen, hören und riechen. Geplant war eine aufwendige Aufführung. Seit dem ersten Semester arbeitete der Kurs darauf hin und dann im März 2020 der Schock: Corona, ein Virus, der alle unwissend erwischt und einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. War also all die Arbeit umsonst? Sicherlich nicht! Denn entstanden ist nun eine digitale Fassung zum Erleben und Hören auf der Homepage. Obwohl dieses Gesamtprojekt aller Theatersemester sich sehr unerwartet anders gestaltet hat, sehen alle Kursteilnehmer es nicht als Verlust, sondern sogar als Gewinn an.
→ Den eigenen Text des Profilkurses finden Sie hier.
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Die beiden WP-Kurse Theater unter der Leitung von Frau Marieke Pries und Frau Regine Enders nutzten den Impuls durch das Schreckensszenario der Pandemie auf ähnliche Weise und begannen ihre Arbeit mit der Erzählung „Die Verwandlung“ von Franz Kafka. Entstanden sind tiefgründige und experimentelle Auseinandersetzungen auf theatraler Ebene:
„Der Mensch ist ein sich verwandelndes Wesen. Was wäre seine Geschichte anderes als eine Verwandlung?“ (Franz Schuh: Der Dichter als Vorbild und Konkurrent.) Das Thema der „Verwandlung“ interessiert uns Menschen seit jeher – sei es die Metamorphose einer Raupe in einen Schmetterling, die märchenhafte Verwandlung des hässlichen Entleins in einen Schwan oder die ungewollte Transformation eines Menschen in einen Käfer. Der WP-Theaterkurs des S4 unter der Leitung von Frau Marieke Pries hat sich mit den verschiedenen Arten der Verwandlung beschäftigt und eine Szenencollage erarbeitet, die die Facetten der inneren und äußeren Transformation des Menschen unter folgenden Fragestellungen darstellt: Wodurch tritt der Verwandlungsprozess ein? Wie verläuft die Verwandlung? Welchen Ausgang nimmt der Prozess der Verwandlung?
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Verwandeln und wegträumen sind vor allem in dieser Zeit dringend notwendig und dies gelang dem S4 Dramakurs unter der Leitung von Frau Regine Enders trotz Pandemie und Abstandsregeln, indem sie sich mit dem Theaterspielen an besonderen Orten, genannt „Site Specific“, beschäftigten. Denn welche Möglichkeiten hat ein Theaterkurs im Abiturjahr, der bei der Konzeption maßgeblich von der Pandemie eingeschränkt wird, sein eigenes Theaterstück auf die Beine zu stellen? Naja, Theaterspielen geht überall – nicht nur auf festgelegten Bühnen, und so suchte sich der Kurs „Bühnen“ im Freien und Orte, die viel Abstand garantierten, Spielern wie Zuschauern. Unter dem Titel „leben auf wish bestellt“ entstanden vier Performances, sodass zumindest im Fach Theater in der Phantasie mögliche Wünsche ausgelebt werden konnten. Durch die neuen technischen Möglichkeiten, die sich im Rahmen der Pandemie und auch gerade durch das „Home-Schooling“ eröffnet haben, kamen die Schüler*innen des Dramkurses auf die Idee, aus den vorhandenen Live-performances Audiofassungen zu erstellen, die in einem Audiowalk über den Schulhof des Gymnasiums Ohmoor auf der Homepage stattfinden werden! So schafft es der Kurs, seine fantastischen „Kopf-Reisen“ doch einer Öffentlichkeit vorstellen zu können.
→ Den eigenen Text des S4 Dramakurses finden Sie hier.
Text: R. Enders