PGW-Profilreise 2021

Auf den Spuren von Geschichte und Nachhaltigkeit

Am Montag um kurz vor Acht haben wir uns alle am Märkerweg getroffen. Die Stimmung war ein bisschen gedrückt, da alle noch ganz schön müde waren. Nachdem wir noch auf die letzten Schüler gewartet hatten, ging es dann endlich los. Wir fuhren insgesamt fünf Stunden und kamen dementsprechend um 13 Uhr an unserem Hotel an. Nachdem wir unsere Taschen in die Lobby gestellt hatten, durften wir das erste Mal in der Stadt umherlaufen und etwas essen gehen. Für die gesamte Woche hatten wir zuvor 50 Euro erhalten. Gegen 14:30 Uhr sprachen alle nur noch über die Zimmeraufteilung. Jeder wollte unbedingt mit seinen besten Freunden in ein Zimmer. Nachdem Frau Schweinhuber, Herr Jellinghaus und Frau Hoffmann das ganze Drama beenden konnten, erhielten wir unsere Zimmerkarten und konnten unsere Taschen hochbringen. Nach der Besichtigung unserer Zimmer, erkundeten wir die anderen Zimmer und den Rest des Hotels. Gegen 16:30 Uhr gingen wir das erste Mal an unserer nahegelegenen Bahnstation, namens „Warschauer Straße“ und brachen zum Alexanderplatz auf. Von dort beginnend erhielten wir eine Stadtführung. Wir besuchten verschiedene Standpunkte und erhielten einen guten Einblick in die Geschichte und Kultur der Stadt. Zwischendrin machte unsere Stadtführerin immer wieder kleine Stopps, um uns bestimmte geschichtliche Fakten zu nennen. Ab 19 Uhr hatten wir wieder Freizeit, um etwas essen zu gehen. Da wir sowieso bereits am Alexanderplatz waren, suchten sich einige dort etwas zu essen. Ich (Leon) war beispielsweise mit ein paar Mitschülern im Vapiano. Ab 21:30 Uhr trudelten dann die ersten wieder im Hotel ein und um 22 Uhr war Bettruhe. Der erste Tag war vorbei und wir hatten die lange Busfahrt überstanden.

Am nächsten Morgen mussten wir um 7:45 Uhr unten in der Cafeteria zum Frühstück erscheinen. Es gab Brötchen mit Aufschnitt, Orangensaft, Tee, Milch, Rührei und vieles mehr. Nachdem sich alle frisch gemacht haben gingen wir nur einige hundert Meter aus dem Hotel bis zur Berliner Mauer. Dort erhielten wir einen kleinen Vortrag von einigen Mitschülern über die Gemälde, welche sich über die gesamte Mauer erstrecken. Die vielen und sehr verschiedenen Bilder zeigen die Varianz innerhalb der Stadt. In verschiedenen selbst aufgeteilten Gruppen gingen wir nun an der Mauer entlang, in Richtung Checkpoint Charly. Davon begleitet wurden wir von einer App, welche uns ebenfalls Informationen über bestimmte Bauwerke und Skulpturen lieferte. Nachdem wir am Checkpoint Charly von Linus einen Vortrag gehört hatten, erhielten wir Freizeit, um etwas zu essen und anschließend gingen wir mit der App zu weiteren Stationen. Um 17:30 trafen wir uns am DDR-Museum in der Karl-Liebknecht-Straße. Dort teilten wir uns in zwei Gruppen auf und gingen ins Museum. Innen gab es vieles über die damalige Zeit und die Menschen früher zu entdecken. Es gab beispielsweise einen Fahrstuhlsimulator oder einen Trabbi, in den man sich setzen konnte. Um das Ganze noch ein bisschen spannender zu machen, erhielten wir außerdem ein Quiz, welches wir mithilfe der Informationen im Museum lösen mussten. Nach spätestens 1,5 Stunden endete die Besichtigung und wir brachen wieder in Richtung Hotel auf. Dort gab es gegen 20 Uhr etwas zu essen. Für Vegetarier gab es Tomate-Mozzarella und für alle anderen Hühnchen mit Kartoffelspalten. Da es bereits sehr spät war, endete somit auch schon Tag zwei. Die Zeit verging wie im Flug.

Am Mittwoch machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg. Während Herr Jellinghaus und unsere Preisträgerin Charline zur Preisverleihung des Projekts „Jugend und Wirtschaft“ fuhren, besuchten alle anderen die Topografie des Terrors. Einen Erinnerungsort an den Terror und die Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland. Dort schauten wir uns draußen in einer Art Galerie chronologisch die Geschehnisse der NS-Zeit an, welche durch Bilder und Texte, aber auch durch Dokumente und Erfahrungsberichte dokumentiert wurden. Drinnen gab es ebenfalls eine große Ausstellung zu dem Thema, bei der es Plakate und Objekte zu verschiedenen Bereichen, darunter auch eine Karte des damaligen Berlins zu sehen gab. Im weiteren Verlauf des Tages besuchten wir zunächst das Holocaust-Denkmal, bei dem eine Vielzahl von Betonblöcken auf einer großen Fläche verteilt sind. Die so erzeugte triste Atmosphäre soll an das Schicksal der Juden erinnern: Geht man durch die Blöcke hindurch, ist man von allen Seiten von ihnen umgeben und fühlt sich so gefangen und hilflos. Am Nachmittag besuchten wir das Regierungsviertel, in dem wir das Reichstagsgebäude, das Bundeskanzleramt, das Brandenburger Tor und viele weitere bekannte Orte besichtigten. Dabei konnten wir über jeden Ort durch die Vorträge unserer Kleingruppen etwas Neues erfahren. Wussten Sie schon, dass die Skulptur „Berlin“ mit den ineinandergreifenden Formen von Eduardo Chillida vor dem Bundeskanzleramt unter anderem als Sinnbild für die Wiedervereinigung steht? Zum Abschluss besuchten wir noch das Futurium, ein modernes Museum, bei dem sich alles um das Thema Zukunft dreht. Interaktive Stationen, bei denen man Fragen beantworten oder mit einem Roboter sprechen konnte, sowie jede Menge interessante Fakten und Vorhersagen für die Zukunft bescherten uns einen spannenden Museumsaufenthalt.

Am Donnerstag bekamen wir nach dem Frühstück Besuch von Frau Dr. Gamillscheg (Deutscher Holzhandel e.V.) und Sebastian Loose von PEFC, einem internationalen Waldzertifizierungssystem. Passend zum Thema Nachhaltigkeit wurden wir über das Thema Wald und Holzhandel umfassend informiert. Wir erfuhren vom Waldsterben 2.0, welches durch Hitze aufgrund des Klimawandels und der Bedrohung durch Borkenkäfer entstanden ist, und von der Tatsache, dass die Bewirtschaftung des Waldes in vielen Fällen förderlich für seine Entwicklung ist. Nachmittags besuchte uns Frau Iris Kiefer vom AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.) und stellte das Thema Landwirtschaft mit all seinen Facetten, aber auch aktuellen Problemen vor. Zum Beispiel leidet die Landwirtschaft aufgrund von Dürren oder Überschwemmungen an den Folgen des Klimawandels, verursacht ihn zum Teil aber auch selbst, weshalb ein Wandel notwendig ist. Außerdem muss das bestehende Problem des hohen Wettbewerbs gelöst werden: Durch gegenseitige Unterbietung beim Preis leidet die Qualität und die Bauern können oft kaum noch von den Einnahmen leben. Dies muss mithilfe von Regierungsmaßnahmen und intensiver Aufklärung gelöst werden. Um den Tag ausklingen zu lassen, besuchten wir abends, für einen gemeinsamen Abschluss, ein italienisches Restaurant. Für solche entspannenden Aktivitäten hatten wir im Laufe der Reise natürlich genug freie Zeit zur Verfügung. Zwischen dem Programm bot sich immer die Möglichkeit, sich in Kleingruppen an den vielfältigen Foodspots Berlins etwas zu essen zu holen, eine kleine Shoppingtour zu machen oder die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. So waren wir meistens fast den ganzen Tag in der Stadt unterwegs.  Obwohl viele von uns am Abend sehr müde waren, hat die Profilfahrt dennoch insgesamt sehr viel Spaß gemacht.  

Am Freitag stand schon frühmorgens die Abreise auf dem Programm. Um etwa 14 Uhr rollte unser Bus im Pommernweg ein. Endlich zuhause – und doch ist die Reise letztendlich für viele von uns zu schnell vorbeigegangen. Kein Wunder – die lehrreiche und schöne Zeit und die gemeinsamen Erfahrungen werden uns allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Bericht: Erik G. und Leon D. / Foto: T. Radloff

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