Was für ein Theater! Rückblick auf unsere Theatersaison
Die Theatersaison am Gymnasium Ohmoor begann im März 2022 mit einer Überraschung: Nach nur einer Stunde waren alle Karten verkauft! So etwas hatte es noch nie gegeben und es führte im weiteren Verlauf zu geschickten Manövern. Wenn Muttis Karte am Abend der Vorstellung wiederholt nach draußen gebracht wird, können natürlich auch solche, die nicht zu den glücklichen Kartenbesitzern gehören, Einlass finden. Geschickt eigentlich, nur leider nicht coronakonform. Aber das nur am Rande.
Insgesamt haben 11 Theaterkurse in ihren Stücken gezeigt, was sie in dieser Zeit bewegt und beschäftigt, was zu einer beeindruckend großen Themenvielfalt führte. Von philosophischen Themen wie Wahrheit und Zeit über gesellschaftlich-politische Themen wie Gerechtigkeit, Flucht, Diskriminierung bis hin zur Beschäftigung mit literarischen Stoffen – alles war auf der Aulabühne am Sachsenweg zu sehen. Viele Kurse blickten mit ihren Stücken nach vorn: In welcher Welt wollen wir leben? Wie soll diese Welt aussehen? Andere blickten zurück: Was hat unsere Schulzeit geprägt? Dabei fanden die Kurse im Sprech- , Tanz- oder Schattentheater ganz unterschiedliche Ausdrucksformen, arbeiteten mit Videoprojektionen und Musik, die meisten Kurse spielten auf deutsch, die bilingualen auf englisch. Hier noch einmal die Stücke im Einzelnen :
aus S4:
- Hood Babes
- …das ist ungerecht? LG, deine Sehnsucht (eine Rezension zu dem Stück finden Sie hier (Natalie, 9c))
- Was bisher geschah. Notizen zu unserer Schulzeit Die goldene Faust
aus S2:
- Truth. The allegory oft he cave
- Im Wandel
- Geht es jetzt endlich los? (eine Rezension zu dem Stück finden Sie hier (Olivia, 8e)
aus Jahrgang 10:
- Mord im Märchenwald (eine Rezension zu dem Stück finden Sie hier (Leni, 8c), hier (Leonora 9f) und hier (Amelie, 9f))
- Eingesperrt (eine Rezension zu dem Stück finden Sie hier (Alea, 9d))
- Subject to change (eine Rezension zu dem Stück finden Sie hier (Johnna, 8g))
- Krieg
Eines wurde wieder einmal deutlich: Theater ist ein besonderes Unterrichtsfach. Es ermöglicht die künstlerische Auseinandersetzung mit der Welt, wie in keinem anderen Fach arbeiten die Schüler*innen mit ihren Kursleitungen am gemeinsamen Ergebnis. Was am Ende auf der Bühne zu sehen ist, ist am Anfang völlig unklar. Das erfordert von beiden Seiten Mut, Teamgeist, Durchhaltevermögen und vor allem Vertrauen. Die oben genannten Stücke wurden in diesem Jahr ermöglicht durch Regine Enders, Marie-Luise Bartel, Christopher Gnann, Colin Ross, Julia von Sulecki, Elisabeth Müller-Vaerst, Teresa Lipinski und Katrin Agethen.
Da Theatergenuss eine subjektive Freude ist, bleiben dem/der Zuschauenden am Ende ganz unterschiedliche Bilder und Botschaften in Erinnerung. Doch diese Botschaft aus „Geht es jetzt endlich los?“, dem letzten Stück der Saison, könnte für uns alle ein wichtiger Denkanstoß sein. Daher sei an dieser Stelle noch einmal zitiert:
„Das Leben ist eine Einbahnstraße.
Nutze die Zeit, denn du hast nur ein Leben.
Lebst du schon oder wartest du noch?“
Text: Katrin Agethen